Marder (Mustelidae) sind hundeartige Raubtiere, darunter Steinmarder und Baummarder. Sie sind schlank, nachtaktiv und ernähren sich omnivor. Marder kommen über Äste, Fassaden und lose Dachziegel ins Haus, wo sie Schäden an Dach und Auto verursachen können. Effektive Abwehrmittel sind LED-/Ultraschall-Marderschrecks und Mardermatten
Inhaltsverzeichnis
Marder: Definition und Eigenschaften
Marder (Mustelidae) sind eine Familie der hundeartigen Raubtiere (Canoidea). Wenn von Mardern die Rede ist, meint man meist die Gattung der “Echten Marder”, zu denen unter anderem die Steinmarder und Baummarder gehören. Daneben zählen auch Otter, Dachse, Iltisse, Nerze und Wiesel zu den Mardern
Wie sehen Marder aus?
Marder sind für ihren langgestreckten, schlanken Körperbau bekannt. Ausnahmen bilden die Dachse und die Vielfraße, welche eher stämmiger Natur sind. Das Fell der meisten Marderarten ist braun oder schwarz gefärbt, einige der Raubtiere haben Flecken, Streifen oder Kehl- und Gesichtskennzeichnungen.
Wann und wo kommen Marder vor?
Marder sind mehrheitlich dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie und sobald es dunkel wird, gehen die Raubtiere auf Nahrungssuche. Da sie flexible Allesfresser sind, kommen einige Arten wie der Steinmarder auch in Großstädten vor.
Paarungszeit der meisten Marderarten ist im Frühling und Sommer. Für den Menschen werden die Schädlinge in der Regel ab Herbst zum Problem, wenn sich die Nagetiere einen warmen Rückzugsort suchen. Doch auch den Rest des Jahres muss man mit Marderschäden rechnen. Beliebte Unterschlüpfe sind Dachböden und Scheunen oder Gartenhäuser, aber auch unterirdische Bauten anderer Tiere. Ihr Revier, zu dem auch parkende Autos gehören, markieren die Nager mit Urin, Kot und Duftsekreten aus ihren Analdrüsen.
Was fressen Marder?
Marder ernähren sich omnivor, das heißt sie sind Allesfresser, die sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung verdauen. Ihre bevorzugten Nahrungsquellen sind Würmer, Vögel, Eier, Fische, Krustentiere, Insekten und kleine Säugetiere oder Amphibien sowie Beeren, Obst und Pflanzenknollen. In Abfallbehältern finden sie häufig ausreichend Futter.
Welche Marderarten gibt es in Deutschland?
Marder kommen weltweit vor, in Deutschland treibt besonders der Steinmarder (Martes Foina) sein Unwesen. Er hält sich bevorzugt in Siedlungsgebieten auf und sorgt hier für Schäden an Dächern und Autos. Man erkennt den Steinmarder an seinem graubraunen Fell und einem weißen Kehlfleck. Auch sein enger Verwandter, der Baummarder (Martes martes), ist hierzulande weit verbreitet, aber etwas scheuer. Sein Fell ist schwarzbraun und der Kehlfleck gelblich.
Weitere Marderarten, die man in Deutschland finden kann, sind in der Regel für den Menschen weniger problematisch. Dazu zählen:
- Amerikanischer Nerz
- Dachs
- Fischotter
- Hermelin
- Iltis
- Mauswiesel
Folgen von Marderbefall
Wer einen Marder im Haus hat, muss nicht um seine Gesundheit bangen, denn die Nagetiere sind grundsätzlich für den Menschen ungefährlich. Ein Marderbefall bleibt trotzdem nicht ohne Folgen: Schäden auf dem Dachboden oder am Auto, etwa zerstörtes Isolationsmaterial und dadurch begünstigter Schimmelbefall oder zerfressene Autokabel, können erhebliche Kosten verursachen. Daneben kann es durch Kot und verwesende Beutereste zu einer starken Geruchsentwicklung kommen. Außerdem können Marder dem Menschen besonders in der Paarungszeit den Schlaf rauben, da die Jungen der nachtaktiven Tiere in der Dunkelheit häufig laut fiepen und herumtollen.
Ursachen und Anzeichen für Marderbefall
Marder bauen im Vergleich zu anderen Tieren keine eigenen Unterschlüpfe, sondern suchen sich als Rückzugsort fertige Bauten, in denen es warm ist. Hier schlafen sie tagsüber und ziehen ihre Junge groß. Aufenthaltsorte von Mardern können unterirdische Gänge und Baumhöhlen sein, aber eben auch Dachböden, Scheunen, Gartenhäuser und Garagen. Marder sind gute Kletterer und können meterweit springen. Über Äste, Kletterpflanzen oder Fallrohre gelangen sie leicht ins Haus. Als Schlupflöcher dienen häufig lose oder zerbrochene Dachziegel.
Eine weitere Eigenart von Mardern: Sie sind Einzelgänger und dulden keine Artgenossen im eigenen Revier. Um ihren Bereich zu markieren, laufen sie unter anderem über Kühlerhauben parkender Autos und hinterlassen hier ihre Duftnoten oder Exkremente. Dabei werfen die neugierigen Räuber auch gern einen Blick unter die Motorhaube.
Besonders der Steinmarder ist in deutschen Siedlungsgebieten anzutreffen. Wichtig zu wissen: Marder sind in der Regel kein Dauergast. Sie haben in einem Revier oft mehrere Verstecke. Deshalb sollte man Haus und Hof in regelmäßigen Abständen nach Marderspuren absuchen.
Da die Nagetiere eher scheu und nachtaktiv sind, bekommt man sie so gut wie nie zu Gesicht. Im Folgenden verraten wir typische Anzeichen für einen Marderbefall:
Marder im Haus und Marder auf dem Dachboden
- Krabbelgeräusche auf dem Dachboden, besonders morgens und abends
- Kot- und Urinspuren unterm Dach
- Überreste von Aas im und am Haus
- Geruch nach Urin, Fäkalien und Verwesung
- Schlupflöcher und Tunnelgänge in der Dachisolierung
- Lose Dachziegel oder Abdichtungen
- Kratzspuren oder Fellfetzen an der Regenrinne und an umstehenden Bäumen
Marder im Auto
- Kratzspuren, Fellfetzen und feine Pfotenabdrücke an der Karosserie
- Bissspuren an Schläuchen und Kabeln im Motorraum
- Verlust von Kühlwasser
Marder vertreiben oder fangen: Welcher Marderschreck hilft?
Grundsätzlich schreibt der Gesetzgeber im Bundesjagdgesetz vor (§ 6 Satz 1 BJagdG): “Auf Grundflächen, die zu keinem Jagdbezirk gehören, und in befriedeten Bezirken ruht die Jagd.” Das bedeutet, in Wohnsiedlungen und Gärten darf man Marder grundsätzlich nicht fangen oder jagen, wohl aber vertreiben.
Um die lästigen Nager aus dem Dachgeschoss und Auto loszuwerden, gibt es eine Reihe von Abwehrmaßnahmen. Die beste Zeit dafür ist zwischen Oktober und März. In den Frühlings- und Sommermonaten können sich auch Jungtiere auf dem Dachboden aufhalten. In diesem Zeitraum sollte man die Marder nicht vergrämen.
Marder vergrämen mit Hausmitteln
- Schlupflöcher im Dach verschließen
- Nahe stehende Bäume und Fassadenbegrünungen zurückschneiden
- Pfosten, Rohre und Äste rund ums Haus ab einer Höhe von etwa zwei Metern mit Metall- oder Plastikmanschetten versehen
- Dachgeschoss nachts beleuchten
- Laute Musik anschalten oder regelmäßig einen Schellenwecker klingeln lassen
Ein weit verbreitetes Hausmittel sind WC-Steine, parfümierte Tücher oder Hundehaare, die man unter der Motorhaube beziehungsweise auf dem Dachboden platzieren soll. Diese Maßnahmen sind jedoch nur kurzfristig wirksam. Marder gewöhnen sich in der Regel schnell an störende Gerüche und kehren sehr wahrscheinlich zurück.
Effektive Anti-Marder-Mittel
Marder sind hartnäckige Tiere, die sich nicht so leicht vertreiben lassen. Viele Hausmittel sind daher nur bedingt wirksam. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zu einem effizienteren Helfer als Marderschreck oder Mardervergrämer greifen:
- LED- und Ultraschall-Marderschreck: Kleine, elektrische Geräte, die Marder mit pulsierendem Licht kombiniert mit Ultraschall-Geräuschen stören
- Mardermatte oder Mardergitter: Spezielle Rollgitter zum Auslegen unter der Motorhaube, die Marder abschrecken
- Anti-Marder-Spray: Sprühmittel für Oberflächen zum Überdecken von Duftmarken im Auto und Haus, ideal in Verbindung mit Marderschreck und Mardermatte
Bedenke: Das Aufstellen von Marderfallen ist in den meisten Bundesländern für Privatpersonen verboten, da der Marder dem Jagdrecht unterliegt. Die Kombination aus einem Marderschreck mit Licht- und Ultraschall für den Dachboden, einer Mardermatte fürs Auto sowie einem hochwirksamen Anti-Marder-Spray erweist sich als effektivstes Mittel gegen die lästigen Nager.
Marderschutz: 10 Tipps zum Vorbeugen
Marder können einen erheblichen finanziellen Schaden anrichten. Deshalb sollte man die Plagegeister möglichst von seinem Zuhause fernhalten. Vor allem Steinmarder halten sich hierzulande in Siedlungsgebieten auf, wo sie reichlich zu fressen und Zugang zu geeigneten Unterschlüpfen finden. Mit diesen zehn vorbeugenden Maßnahmen kann man einem Marderbefall vorbeugen:
- Haltet Müllbehälter immer geschlossen und lagert Abfälle unzugänglich.
- Entsorgt organische Abfälle wie Speisereste nicht auf dem offenen Kompost, sondern im geschlossenen Biomüll.
- Lasst Speisereste oder Grillgut nicht im Freien stehen, sondern räumt sie stets schnell weg.
- Lagert Futtermittel für Haustiere im Keller oder Vorratsraum statt draußen in der Garage oder im Gartenhaus.
- Sammelt Fallobst zeitnah auf und erntet reifes Obst zügig ab.
- Leben Hühner im Haushalt, sammelt ihre Eier zeitig auf.
- Gebt weder erwachsenen Mardern noch ihren Jungtieren Futter.
- Kontrolliert regelmäßig das Dach und befestigt lose Ziegel.
- Überprüft den Dachboden auf Schlitze oder Schlupflöcher und stopft diese.
- Schneidet umstehende Bäume und Fassadenbegrünung zurück.
Fazit
- Marder sind Nagetiere, die zur Familie der hundeartigen Raubtiere zählen.
- Die bekannteste Mardergattung sind die Echten Marder, zu denen die in Deutschland am meisten verbreiteten Steinmarder und Baummarder gehören. Weitere hiesige Marderarten sind Amerikanischer Nerz, Dachs, Fischotter, Hermelin, Iltis und Mauswiesel.
- Marder sind nachtaktive Allesfresser, die sich tagsüber oder zur Aufzucht ihrer Jungtiere in fertige Unterschlüpfe zurückziehen, wie die Bauten anderer Tiere oder Dachböden.
- Die Raubtiere sind für den Menschen ungefährlich, können aber teure Schäden am Haus und Auto anrichten.
- Marder gelangen über Äste, Rohre und Fassadenbegrünungen sowie durch lose Dachziegel oder andere Schlupflöcher ins Haus. Parkende Autos gehören zu ihrem Revier, das sie markieren, um es vor Artgenossen zu schützen.
- Marder darf man in den meisten Bundesländern nicht jagen oder fangen, sondern nur vertreiben.
- Um Marder zu vergrämen, kann man mit Licht und lauten Geräuschen arbeiten, was die Tiere stört. Außerdem sollte man den Nagern den Zugang zu Haus und Hof möglichst schwer gestalten, indem man Bäume zurückschneidet. Zudem sollten Müllbehälter immer geschlossen sein, da Abfälle eine begehrte Nahrungsquelle sind.
- Effektive Mittel gegen Marder sind ein Marderschreck mit LED und Ultraschall sowie Mardermatten fürs Auto in Kombination mit einem Anti-Marder-Spray.
Häufige Fragen zu Marder loswerden
Wie kommen Marder ins Haus?
Marder suchen sich tagsüber oder zur Aufzucht ihrer Jungtiere warme, versteckte Unterschlüpfe. Über Äste, Fassadenpflanzen oder Fallrohre gelangen die Tiere, welche gut klettern und weit springen können, leicht ins Haus. Als Schlupflöcher dienen ihnen häufig lose oder zerbrochene Dachziegel. Beliebte Rückzugsorte sind im Dach, in Scheunen, Gartenhäusern und Garagen.
Warum sind Marder im Auto?
Marder sind neugierige Einzelgänger. Um ihr Revier zu markieren und Artgenossen auf diese Weise fernzuhalten, laufen sie über parkende Autos und hinterlassen ihre Duftstoffe oder Exkremente. Dabei werden sie oft zu Erkundungstouren verleitet und schlüpfen unter die Motorhaube. Besonders Männchen verlieren schnell die Kontrolle und beißen nach Revierkämpfen aggressiv um sich. Diesem Verhalten fallen häufig Kühlerschläuche und Elektrokabel zum Opfer.
Welchen Schaden richten Marder an?
Schäden auf dem Dachboden oder am Auto, etwa zerstörtes Isolationsmaterial und dadurch begünstigter Schimmelbefall oder zerfressene Kühlerschläuche und Elektrokabel, sind typische Folgen von Marderbefall. Daneben kommt es häufig zu Geruchs- und Geräuschbelästigung durch die nachtaktiven Raubtiere. Abgesehen davon sind Marder für den Menschen ungefährlich.
Woran erkennt man Marderbefall?
Marder sind nachtaktiv und scheu, so dass man sie selten zu Gesicht bekommt. Man erkennt Marderbefall häufig an den verursachten Schäden, an Kot- und Urinspuren, dem Geruch nach Aas oder Fäkalien sowie an Kratzspuren, Pfotenabdrücken oder Fellresten. Der Verlust von Kühlwasser beim Auto und Bissspuren an Schläuchen oder Kabeln im Motorraum deutet ebenfalls auf einen Marder hin.
Wie kann man Marder loswerden?
Grundsätzlich ist die Jagd auf Marder in Deutschland verboten. Um Marder zu vertreiben, kann man die Tiere mit Licht und lauten Geräuschen stören. Außerdem sollte man den Nagern den Zugang zu Haus und Hof möglichst erschweren, indem man Bäume und Fassadenpflanzen zurückschneidet. Zudem sollten Müllbehälter immer geschlossen sein, da Abfälle eine begehrte Nahrungsquelle für Marder sind. Effektive Mittel gegen Marder sind ein Marderschreck mit LED-Licht und Ultraschall-Geräuschen sowie eine Mardermatte fürs Auto, idealerweise kombiniert mit einem Anti-Marder-Spray.