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Giardien bekämpfen bei Hund und Katze (Titel)
Blog, Giardien

30. Juni 2022 - von Aaron Berndt

Giardien sind mikroskopisch kleine Parasiten im Dünndarm von Hunden und Katzen, die Durchfall und Erbrechen verursachen. Infektion erfolgt durch kontaminiertes Wasser, Erde oder Futter. Behandlung durch Medikamente, Hygiene wie tägliche Reinigung von Futter- und Trinknäpfen, und Vermeidung von Kotkontakt sind entscheidend, um Giardien effektiv zu bekämpfen.

Giardien bekämpfen bei Hund und Katze

Inhaltsverzeichnis

    Was sind Giardien?

    Giardien sind eine Gattung von mikroskopisch kleinen, einzelligen Parasiten, die den Dünndarm von Säugetieren, aber auch von Amphibien, Reptilien und Vögeln besiedeln. Es gibt weltweit eine Vielzahl von Arten, darunter die sogenannten Giardia intestinalis oder Giardia lamblia. Sie suchen sich hierzulande besonders Hund und Katze oder andere Haustiere als Wirt. 

    Die Parasiten heften sich an die Dünndarmwand der Tiere und vermehren sich hier. Dadurch stören sie die Verdauungsvorgänge und können Durchfall und andere Krankheitssymptome auslösen. Besonders gefährdet sind junge oder erkrankte Tiere. Über den Kot infizierter Lebewesen gelangen die Giardien in die Umwelt und können andere Säuger anstecken. Auch für den Menschen ist der Parasit eine Gefahr.

     

    Ursache: Woher kommen Giardien?

    Beim Giardienbefall handelt es sich um eine Schmutz- oder Schmierinfektion. Ist ein Tier mit Giardien infiziert, heften sich die einzelligen Parasiten an die Schleimhautoberfläche im Dünndarm, vermehren sich durch Längsteilung und stören die Verdauungstätigkeit. Eine typische Folge ist wiederkehrender Durchfall, mit dem das betroffene Tier mikroskopisch kleine Giardien-Zysten ausscheidet. 

    Von der Ansteckung bis zur Ausscheidung der Zysten dauert es zwischen vier und 16 Tage. Sie sind unmittelbar infektiös und stellen im Kot etwa eine Woche, in feuchter Umgebung sogar mindestens drei Monate eine Ansteckungsgefahr dar. 

    Die orale Aufnahme weniger Giardien-Zysten genügt für einen Befall mit den Dünndarm-Parasiten. Neben Hunden und Katzen können sich auch andere Tiere wie Kaninchen, Wild oder Vögel anstecken. Typische Gefahrenquellen sind Kothaufen, ebenso wie fäkal kontaminierte Erde, Wasser oder Futtermittel. Ist ein Haustier befallen, kann unter Umständen auch eine Übertragung auf den Menschen erfolgen.

     

    Folgen: Wie gefährlich sind Giardien?

    Vor allem der starke Flüssigkeitsverlust infolge wiederkehrender Durchfälle kann für junge Tiere, die sich mit Giardien angesteckt haben, zur Gefahr werden. Verlieren die infizierten Tiere zudem stark an Gewicht, sind auf Dauer Mangelerscheinungen möglich. Auch kann ein Angriff des ohnehin schon geschwächten Immunsystems die Gesundheit der Tiere weiter schädigen. Ebenso kann es infolge einer Giardieninfektion zu einer Darmentzündung kommen. 

    Die Giardieninfektion ist eine Zoonose, also eine Infektionskrankheit, die wechselseitig zwischen Mensch und Tier übertragen werden kann. Für den Menschen hat die sogenannte Giardiose ähnliche Folgen wie für Tiere. Durchfall, Dehydratation, Magen-Darm-Beschwerden, Immunschwäche, Gewichtsverlust und zum Teil Gallenwegs- und Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind mögliche Konsequenzen einer Infektion.

    Eine Ansteckung des Menschen ist hierzulande allerdings selten und kommt eher bei Reiserückkehrern aus dem asiatischen oder afrikanischen Raum vor. Die Übertragung der Giardien erfolgt meist durch die Aufnahme von Trinkwasser oder Lebensmitteln, die fäkal verunreinigt sind.

     

    Giardien beim Tier

    Bei ausgewachsenen Tieren, die ansonsten kerngesund sind, bleibt ein Giardienbefall häufig unbemerkt. Symptome zeigen vor allem junge Hunde und Katzen, deren Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Außerdem sind Tiere eher gefährdet, die chronische Vorerkrankungen haben oder aufgrund anderer Infektionen bereits immungeschwächt sind. Typische Anzeichen, unter denen diese Tiere leiden, sind wiederkehrende Durchfälle, Erbrechen, Appetitmangel, Trägheit und Gewichtsverlust. 

    Giardien beim Hund: Symptome und Diagnose

    Giardien beim Hund, kannst du an folgenden Merkmalen erkennen:

    Infizierte Tiere zeigen nicht immer alle Symptome und zum Teil sind diese nur schwach ausgeprägt. Bei kleinsten Anzeichen sollten Hundehalter deshalb zum Tierarzt gehen. Dieser untersucht eine Kotprobe und kann eine gesicherte Diagnose stellen. Für ein aussagekräftiges Ergebnis werden meist Ausscheidungen von drei Tagen benötigt, eine sogenannte Sammelkotprobe. Wenn mehrere Tiere in einem Haushalt leben, sollte auch ihr Kot auf Giardien überprüft werden.

    Giardien bei Jung- und Alttieren sind besonders gefährlich. In diesem Artikel erläutere ich detailliert, was du gegen Giardien bei Jungtieren machen kannst: Giardien beim Welpen.

    Giardien bei der Katze: Symptome und Diagnose

    Dies sind typische Anzeichen, an denen du erkennst, ob deine Katze möglicherweise unter Giardien leidet:

    Nicht alle infizierten Katzen zeigen alle Anzeichen. Zudem sind diese je nach Alter und Gesundheitszustand unterschiedlich stark ausgeprägt. Um eine Verbreitung der Parasiten zu verhindern, sollte bei ersten Symptomen sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann anhand einer Sammelkotprobe eine gesicherte Diagnose stellen. Leben mehrere Tiere in einem Haushalt, ist es dringend anzuraten, auch diese auf Giardien untersuchen zu lassen. 

     

    Giardien beim Menschen

    Die Ansteckung mit Giardien über das eigene Haustier ist sehr selten. Die meisten Dünndarm-Parasiten, die Tieren gefährlich werden, lassen den Menschen in Ruhe. Wahrscheinlicher ist es, sich als Reiserückkehrer zu infizieren. Giardien kommen weltweit vor und haben in warmen, feuchten Regionen besonders gute Überlebenschancen. Überall dort, wo die hygienischen Bedingungen, besonders im Umgang mit Lebensmitteln, eher mangelhaft sind, erhöht sich das Risiko einer Infektion für den Menschen. 

    Zwischen einer Ansteckung durch Wasser oder Nahrung,die fäkal verunreinigt ist, liegen meist drei bis 25 Tage. Typische Zeichen einer akuten Giardiose sind:

    Meist lassen die Symptome nach zwei bis drei Wochen nach. Dauert die Erkrankung länger, kann es zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut und dadurch zu einer Laktoseintoleranz kommen. Auch Gallenwegs- und Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind seltene, aber mögliche Folgeerkrankungen.

     

    Giardien bekämpfen: Behandlung und SOS-Tipps

    Infizierte Tiere sollten in jedem Fall tierärztlich untersucht werden. Die Art der Behandlung hängt stark von den Symptomen ab. Bei Durchfall, Erbrechen und Appetitverlust werden häufig Medikamente verschrieben, die Linderung verschaffen. Zusätzlich können Schonkost sowie die Zugabe von Prä- oder Probiotika für eine gesunde Darmflora zu einer schnelleren Heilung beitragen. 

    Zudem gibt es spezielle Medikamente gegen Giardien, die in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen. Besonders bei Tieren aus der Zucht oder aus dem Tierheim kann die gezielte Behandlung sinnvoll sein. Sie dauert in der Regel bis zu einer Woche. 

    Außerdem sollten Tierhalter folgende Maßnahmen ergreifen: 

    Wichtig: Kinder sollten sich von den Tieren fernhalten. Sie könnten infizierte Gegenstände in den Mund nehmen und sich anstecken. Umso wichtiger ist es, das Zuhause hygienisch rein zu halten und regelmäßig auf Oberflächen ein Giardienspray anzuwenden. 

     

    Giardien vorbeugen

    Es gibt keine Medikamente, die eine Infektion mit Giardien verhindern. Trotzdem kann man als Tierhalter vorbeugende Maßnahmen ergreifen, die da wären:

     

    Fazit

     

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